Donnerstag, 26. Dezember 2019

AnCnoc 24y


Whiskybase

Nase & Aussehen
Ich bin gespannt. Von Knockdhu hatte ich bis dato noch keinen Tropfen im Glas. Vom 24jährigen habe ich bis jetzt nur gute Kritiken gelesen. Eine klassische Reifung in Bourbon und Sherry Fässern spricht für sich und könnte meinen Geschmack voll treffen. Dann wollen wir mal.
Dunkles Bernstein, sehr dunkel im Glas. Da nicht gefärbt und auch nicht kühlgefiltert wird, ist die Farbe schon eine Ansage. Ölige lange Legs bewegen sich gemächlich am Rand vom Snifter. Und sofort eine Sherrywolke in der Nase. Keine schweren, voluminösen Sherrynoten, eher die fruchtige, hellere Seite.
Passend zur Weihnachtszeit sind die reifen, roten kandierten Äpfel, kombiniert mit den Orangenzesten. Je länger ich ihm im Glas Luft gebe, desto ausgewogener und runder wird die Nase. Hinter der Fruchtigkeit und der Süße kommt auch eine Blumigkeit, fast schon leicht Parfum. Dies könnte vom Eichenfass stammen!

Geschmack
Sehr schönes, ausfüllendes Mundgefühl. Gleich am Anfang eine spritzige Würzigkeit. Sehr interessant sind die Leder- und Tabaknoten, die ich so intensiv noch nie bei einem Malt hatte. Kombiniert werden die Geschmacksnuancen von einer Karamellnote. Die roten Äpfel von der Nase sind im Mund jetzt nicht mehr wirklich vorhanden.

Abgang
Die ledrigen Tabaknoten gehen auch hier weiter. Gefolgt von einer angenehmen Bitterkeit, wie bei 50% dunklen Schokolade, also nicht zu bitter, die von der Eiche herrührt. Die Dauer des Abgangs ist mittellang.

Fazit
Die Nase ist ein Brett! Toll! Man will das Glas nicht aus der Hand geben. Nach ein paar Minuten wird der Geruch ein tolles Potpourri an Sherry und Orangenaromen. Auch im Mund weiß der Malt sehr zu gefallen. Vor allem der Tabak ist genial. So eine schöne Würzigkeit. Ein 24jähriger von einer Brennerei, die eher nicht so im Scheinwerferlicht ist, aber zu Unrecht, wenn man diesen Tropfen probieren kann.

Sonntag, 22. Dezember 2019

Tamdhu 15y


Whiskybase

Nach dem Tamdhu 12 ist jetzt der ältere Kollege im Glas.

Nase & im Glas:
Die Farbe ist gegenüber dem 12er schon um einiges dunkler, hingegen sind es weniger Legs, die sich am Glasrand schlierig heruntergleiten lassen. Am Anfang ist der Alkohol mit 46% stechend in der Nase mit einem scharfen Geruch. Erst nach ein paar Minuten Ruhezeit entfaltet sich eine deutlichere Sherrynote. Ok. Jetzt habe ich mehr Sherry in der Nase. Auch Vanille. Fruchtkuchen, frisch aus dem Ofen mit dunklen Früchten und Rosinen im Rum.

Geschmack:
Im Mund ist der erste Schluck nicht wirklich süß, dafür kommt er mit einer überraschenden Früchtemischung daher. Einerseits die bekannten Sherryfrüchte. Andererseits aber auch hellfruchtiges, fast citrusartiges Obstaroma. Die Mischung bekommt Zuwachs durch eine Ingwernote. Schärfe. Beim nächsten Schluck ist dann doch eine gewisse süße Vanille zu schmecken - zusammen mit den Sherryfruchtnoten.

Abgang:
Ähnlich wie der 12er, hat auch der 15er am Anfang vom Schlucken einen pfeffrigen Start. Danach ist noch der Sherrygeschmack auszumachen. Ganz lange bleibt die Bitterschokolade mit Eiche im Mund. Beim nächsten Schluck wird die Schärfe weniger wild. Die Eiche am Ende bleibt.

Fazit:
Der 15er gefällt mir deutlich besser, als der 12er. Die Sherrynoten in der Nase, aber auch im Mund sind deutlicher ausgeprägt. Dafür ist die peffrige Schärfe zwar markant, jedoch nicht so deutlich, wie beim jüngeren Bruder. Knapp Eur 80,- kostet er bei potstill.org. Für ungefähr Eur 60,- gibt es aber zb auch einen Glenlivet 18y. Und da hat mir persönlich die Nase und der Geschmack besser gemundet oder zumindest nicht um 20 Eur weniger.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Aberlour A‘bunadh Batch 53


Whiskybase

Nase & Aussehen
Von Aberlour hatte ich schon einige im Glas. Alle waren bisher gut, wirklich sehr gut geschmeckt hat mir bis dato jedoch nur der 12y Non Chill-Filtered. Das Sample hier vom A’bunadh habe ich schon einige Zeit in meiner Kiste, das Batch 53 ist von 2015. Bin gespannt, wie er sich gegenüber dem Redbreast 12y CS schlagen wird.

Die Farbe ist wie der erste Geruchseindruck! Intensiv. Ein intensiv dunkles Bernstein, fast schon metallisch kupfrig. Die Nase bekommt ohne Wasserzugabe gleich eine extreme Sherryohrfeige. Leder. Altes Leder und dazu ein stechender Alkoholeinfluss, der an eine Beize erinnert. Der Ausdruck Sherrybrett ist hier sicherlich angebracht. Hinter der brachialen Sherrynote kommt nach ein paar Minuten auch sowas wie Orangenzesten. Die unverdünnte Nase ist sehr nett.
Mit ein paar Tropfen Wasser nimmt die stechende Schärfe deutlich ab. Er wird ruhiger und ausgewogener. Der ledrige Sherry wird zu einer dunkelfruchtigen, Dörrobst ähnlichen Note. Die Orange kommt mehr hervor.

Geschmack
Unverdünnt kriegt man die volle Wucht vom Alkohol zu spüren! Speichelfluss setzt sofort ordentlich ein. Deutliches Brennen im Mund. Dahinter kommt der Sherry zum Vorschein. Auch Gewürze wie Muskat und Zimt sind zu schmecken.
Mit Wasser wird er sanfter. Süße baut sich gleich zu Beginn im Mund auf. Zwetschkenmarmelade, Powidl in Österreich, ist vorhanden. Die Gewürze sind weiterhin präsent.

Abgang
Ohne Wasser geht er kräftig zu Ende. Bleibt maximal mittellang als dunkelschokoladiger Eindruck in Erinnerung. Auch der Abgang wird mit Wasser gefälliger. Zu den bitteren Nuancen kommen noch ein paar fruchtige Geschmackssplitter dazu. Der Malt bleibt auch länger präsent.

Fazit
Ich verstehe nun, wieso der A’bunadh so vielen, so gut schmeckt. Ein Sherrybrett der ersten Güte. Ohne Wasser ist er im Mund aber kaum zu bändigen. Mit der richtigen Wassermischung wird er sehr gefällig. Der Sherry ist weiterhin omnipräsent. Aber nicht mehr so drückend. Er ist wirklich ein toller Malt. Wenn ich mir einen Aberlour auswählen müsste, wäre der A’bunadh meine Wahl.
Im Vergleich zum erst von mir kürzlich probierten Redbreast 12 CS würde ich aus heutiger Sicht wohl jedoch dem irischen Vertreter den Vorzug geben. Er kam mir kompletter, ausgewogener vor. Im PLV sollten beide ähnlich plaziert sein.

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Glenmorangie The Cadboll


Whiskybase

Nase & Aussehen
Der The Cadboll ist nach der Core Range mein erster Glenmorangie im Glas. Gleich beim ersten Hineinschnuppern habe ich ein Deja Vu mit dem The Original. Diesen süßen hellen Kuchenteig mit Ananaskompott hatte ich auch beim 10er. Nur ist das Gesamtensemble beim Cadboll gediegener und ausgewogener. Einfach lecker. Den Alkohol merkt man ein wenig, wenn man tiefer ins Glas hineinriecht, ein leichtes Stechen ist zu merken - trotz nur 43%. Nach dem ersten Schluck ist auch eine sanfte Vanillegrundierung zu erkennen. Die exotische Ananas wird stärker. Der teigige Geruch nimmt ab.

Geschmack
Der erste Schluck offenbart ein sehr nettes Mundgefühl mit einer üppigen Süße, das an Karamell erinnert. Der helle Ananaskuchen ist weiterhin präsent. Auch im Mund habe ich eine ferne Assoziation zum Original. Aber auch hier ist der Cadboll eindeutig der reifere, der größere Bruder. Schön rund.

Abgang
Der Kuchen wird am Ende ein wenig würziger. Aber nicht zu sehr. Die Eiche ist hier noch nicht dominant wahrzunehmen. Der kleine Braune bleibt länger im Mund und im Abgang haften.

Fazit
Der Cadboll schmeckt gut. Ist sehr süffig. Keine großen Ecken und Kanten. Besonders hervorheben muss man den Ananaskuchen im Glas. Er gefällt mir durchwegs gut. Ob er mir den aktuellen Preis von zwischen hohen €80,- und in Aktion mittigen € 70,- für die 1l Flasche wert ist, weiß ich nicht.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Aureum 1865 Grave Digger Edition 6y


Whiskybase

Diesmal nur kurze und schnelle Eindrücke. Laut Info sollen hier auch Sherryfässer im Spiel gewesen sein. Nun gut, deren Einfluss merkt man genauso wenig bei der Farbe im Glas, die heugelb hell ausfällt, als auch in der Nase.
Der erste Eindruck in der Nase ist was Vergorenes, fast schon wie der Geruch im Stall, also nicht ganz reines Heu. In einer Note hab ich was von Bananen gelesen, hm, ja das könnte man damit vielleicht auch assoziieren. Dahinter finde ich vanilige Malz.
Und ein wenig metallische Nuancen.
Im Mund habe ich auch gleich diese Heubananen. Wenig Vanille. Bissi Malz am Schluss, hin zum Abgang. Kein Fass, also Eiche oder ähnliches. Sherrynoten habe ich die gesamte Zeit keine. Abgang ist sehr rasch vorbei.

Sonst eher wenig. Hm. Ne. Den muss ich mir nicht kaufen. War das der beste Deutsche? War mein erster.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Talisker Storm


Whiskybase

Nase & im Glas:
Nachdem ich den Dark Storm im Glas hatte, muss nun auch der Storm dran glauben. Ein sattes Gold zeigt sich im Glas. Gleich zu Beginn habe ich überhaupt keinen Rauch oder den für mich typischen Krankenhaus/Mullbindengeruch bei Talisker in der Nase. Er startet metallisch und irgendwie faulig? Hm. Vielleicht wie feuchtes, schmutziges Heu. Mit einiger Zeit wandelt sich das Heu in eine überreife Birne. Jetzt langsam nähert sich der phenolische Rauch der Nase.

Geschmack:
Süßer Antritt am Anfang. Ölig im Mund. Nach der malzigen Süße wird es würzig und herb. Rauch habe ich nur unwesentlich im Mund.

Abgang:
Jetzt kommt der pfeffrige Abgang. Aber kein Chilli, wie beim 10er. Ich finde auch, dass die Schärfe beim Dark Storm heftiger war. Danach ein leicht bitterer Geschmack, dann wird es adstringierend. Ganz am Ende kommt leichter Rauch. Aber nur sehr dezent.

Fazit:
Überraschend wenig Rauch bemerkt. Die Süße, die in eine nette pfeffrige Würzigkeit übergeht, finde ich ganz nett. Der Storm ist relativ straightforward. Er kommt rasch zum Punkt. Kann man locker schlürfen, ohne viel überlegen zu müssen. Ich bin froh, davon ein Sample zu habe und meine Taliskerreise fortzusetzen. Aber eine Großflasche brauche ich nicht unbedingt davon.
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Dienstag, 3. Dezember 2019

Glendalough 13y - Mizunara Finish


Whiskybase

Nase & im Glas:
Die Farbe des 13jährigen Iren aus den Wicklow Mountains ist ein sattes helles Gold. Hui! Was ist denn das für eine Nase? Ich kenne keine japanischen Malts. Daher kann ich nicht sagen, ob diese Nase für Whiskys, die im japanischen Mizunarafass lagen, üblich ist. Der allererste Geruch in der Nase ist äußerst eigen. Was floral duftendes. Jasmin vielleicht? Danach kommt Vanille, gefolgt von Eiche.

Geschmack:
Auf der Zunge ein prickelndes Gefühl, das sich in eine leichte zuckrige Süße verwandelt - gezuckerter Ingwer? Der Mund wird trocken, vorne bei den Zähnen, danach kommt der Speichelfluss wieder zurück. Ein wenig Schokolade kriege ich beim wiederholten Schluck, da wird er auch generell süßer. Die Würzigkeit bleibt aber. Ab der Mitte kommt die Eiche.

Abgang:
Relativ starker Eichengeschmack mit einer zarten Zitronennote. Und endet in deutlicher Bitterschokolade. Der Abgang ist mittellang bis lang.

Fazit:
Die Nase ist außergewöhnlich! Sie gefällt mir gut. Im Mund jedoch und beim Abgang fällt er, so war mein heutiges Empfinden, aber ab. Für einen Preis von rund € 75,- werde ich mir eher keine Großflasche zulegen. Der Redbreast 12y und auch der Redbreast 12y CS haben mir doch um einiges besser geschmeckt und liegen teilweise preislich deutlich darunter.

Montag, 2. Dezember 2019

Dalmore Port Wood Reserve


Whiskybase

Nase & Aussehen
Mein erster Dalmore. Wenn die Farbe vom Dalmore echt wäre, also nicht gefärbt, wäre dies ein tolles Fass gewesen. Dunkle Bronze. Schön ölig rinnen die Legs. Macht Lust auf mehr.
Beim ersten Hineinschnuppern kriege ich Orangensirup, süß und fruchtig. Aber mehr noch nicht. Mal den Malt im Glas noch ein wenig Ruhe gönnen.
Ah! Nach ein paar Minuten Stehzeit kommen rote Früchte, parfümiertes Holz und Gewürze. Die Nase ist nun wirklich rund und ausgewogen - kein Stechen vom Alkohol ist zu spüren. Ein netter Nachmittagsdram für kühle Sonntage im Winter. Nach dem ersten Schluck treten die Würzigkeit und die roten Fruchteinflüsse deutlicher zu Tage.

Geschmack
Orangen mit Ingwer und Zwetschken! Sehr netter und überraschend ordentlicher Antritt. Schönes Mundgefühl. Mehr pfeffrige Gewürze als Süße. Macht aber nichts! Danach kommen Schokolade und Nüsse - Rumnougat.

Abgang
Der Mix aus oranger Frucht und Gewürze geht auch beim Schlucken weiter. Im Abgang bleibt die Bitterkeit, die eher von Nüssen kommt schön länger haften. Die Zwetschke bleibt ebenfalls stehen.

Fazit
Der Dalmore hat eine sehr feine und schöne Nase. Interessant ist, dass die Süße, die in der Nase spielt im Mund dann zu einer Kombination aus Frucht und pfeffriger Gewürze wird. Der Abgang ist dann eher auf der würzigen, dunkelschokoladigen Seite. Der schmeckt wirklich gut! Und das PLV ist sehr verlockend.

Dienstag, 26. November 2019

Deanston 12 & Deanston 18


Deanston 12 & Deanston 18

Nase und Glas 12y
Der 12jährige von Deanston im Bourbonfass gereift, zeigt sich mit einer wirklich schönen goldenen Farbe im Glas für seine 12 Jahre. Dezente Legbildung. Nach ein paar Minuten wird der Geruch schon voll süß cremig mit netten Grasnoten. Dann kommen reife rote Äpfel. Werthers Echte, Milchkaramell. Die 46,3% Alkohol merkt man absolut nicht in der Nase. Gefällt mir!

Nase und Glas 18y
Allzuviel Unterschied in der Farbe gegenüber dem 12er ist jetzt im Glencairn nicht zu sehen. Vielleicht um eine Nuance kräftiger liegt der Malt golden im Glas, aber nur ein Hauch. Der erste Eindruck, den ich habe, ist Orange. Süße Citrusnoten, die dann auch die ganze Nase über halten. Im Gegensatz zum 12y bemerke ich hier den Alkohol, der ebenfalls 46,3% beträgt, doch in der Nase. Frische sticht leicht im Naserl. Gibt man ihm ein wenig Zeit verfliegt der Alkohol und die Nase wird voluminöser. Die Orsnge bekommt Unterstützung von Süße und Malz. Ich habe leichte Assoziationen zur Nase vom Blanton’s Gold Bourbon.

Geschmack 12y
Erster Schluck kommt spritzig, malzig süß in den Mund. Füllt schön den Mundraum. Mit dem zweiten wirds cremig süß, der Antritt bleibt. Am Ende zwischen Mund und Abgang kommt noch ein netter nussiger Beigeschmack.

Geschmack 18y
Würzig mit leichter Süße beginnt der erste Schluck. Beim zweiten bleibt die Süße, sie wird cremiger, der Mund ist komplett ausgefüllt. Schön. Malzig, floral. Gut.

Abgang 12y
Der Dram wärmt schon den ganzen Rachen bis hinunter zum Magen. Zahnfleisch wird ein wenig trocken. Schöne Malzigkeit. Subtile Bitternote, die kurz anhält und dann in einen leichten Eichengeschmack endet.

Abgang 18y
Mehr Eiche gleich am Anfang vom Abgang (:-D), dann kommt eine bittere Nussnote, wie Walnuss. Der weitere Abgang ist malzig mit Eiche und das länger als beim 12y. Die am Anfang wahrgenommene Orange schwebt nochmals kurz durch den Mund.

Fazit
Der junge Standard-Deanston ist sehr weich für einen 12y. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Er gefällt mir für einen reinen bourbongereiften Malt gut. Meine bisherigen Versuche mit dieser Art der Reifung waren alle eher nicht so der Burner. Aber es waren ja auch noch nicht viele. Der Abgang könnte ein wenig prägnanter sein.

Die sechs Jahre länger im Fass, nimmt man dem 18y absolut ab. Er hat deutlich mehr Eiche, sowohl im Geschmack als auch beim Abgang zu bieten. Aber die ist nicht aufdringlich. Es passt. Er benötigt mehr Zeit im Glas um sich zu entfalten. Die für mich gefundenen Orangennoten sind sehr nett.
Beide Malts haben geschmeckt. Der 12y ist sicherlich auch für warme Sommertage der richtige Begleiter. Der 18y ist kompletter.

Freitag, 22. November 2019

Bunnahabhain 12y


Whiskybase

Nase & im Glas:
Die Farbe vom Malt ist ein ordentliches Gold. Gleich zu Beginn bekomme ich eine ordentliche Sherrywolke in die Nase. Danach wirds blumig, fast schon ins Parfum übergehend (Heidekraut) mit würzigen Nuancen gepaart. Kann es sein, dass ich sowas wie Salz rieche? Interessant. Erstmals, dass ich diese oft zitierte Meeresbrise wahrnehme.

Geschmack:
Der erste Eindruck ist ein überraschend spritziger mit einem schönen runden Mundgefühl. Sofort kombiniert mit einer netten Honigsüße, nicht pappsüß, eher fruchtigsüß. Sherry, eher hellfruchtig ist im Mund vorhanden. Das Florale aus der Nase habe ich auch im Mundraum. Würzig, salzig ist er.

Abgang:
Er rinnt angenehm wärmend den Rachen hinunter. Die fruchtigen helleren Sherrynoten bleiben länger im Speichel im Mund über. Ich bemerke beim ersten Schluck keine Eiche, also keine nennenswerte Bitterkeit. Ab dem zweiten Schluck ist die Eiche dezent da. Aber wirklich nur unterschwellig die Frucht unterstützend. Lecker!

Fazit:
Eine mhmmmm Nase! Sherry deutlich vorhanden und - für mich erstmals bemerkbar - die Meeresbrise mit Salz. Schön! Der schmeckt mir wirklich gut. Kann verstehen, warum er so vielen so gut mundet! Der Sherry ist in der Nase vorhanden, aber bei weitem nicht erdrückend.
Muss mal nochmals den Redbreast 12y kosten um zu checken, welcher der beiden mir besser schmecken würde.

Mittwoch, 20. November 2019

Thamdhu 12y



Whiskybase

Nase & im Glas:
Leichtes Gold leuchtet im Glas. Die Legs rinnen ölig und gemächlich am Rand hinab. In der Nase habe ich nach ein paar Minuten einen fruchtigen Sherryeinfluss. Dahinter liegt ein wenig ein teigiger, kuchenähnlicher Geruch. Süße oder Vanille habe ich eher nicht.

Geschmack:
Süße oder Vanille habe ich auch weiterhin nicht. Dafür mehr Würze mit malziger Note. Im Mundraum ist eher wässrig.

Abgang:
Das Ende beginnt mit einer knackigen Pfeffeigkeit. Wow. Also die 43% kommen hier scharf um die Ecke. Leichte Bitterschokolade mit angenehmer Sherrynote folgt danach. Der Schoki folgt die Eiche und bleibt.

Fazit:
Mein erster Tamdhu. Seitens Sherrykraft ist er mit dem Caledonia nicht zu vergleichen. Die Schärfe ist nicht so meins. Auch finde ich ihn ein wenig dünn, wässrig. Irgendwas fehlt mir. Vielleicht liegt es auch an meiner Tagesform, aber da würde ich eher einen Bunnahabain 12y oder sogar einen Glenfarclas 12y oder 105 nehmen.

Dienstag, 19. November 2019

Blindtasting No. 1



Nase & Aussehen
Mein erstes Blind Sample. Mal sehen, was ich alles rausschnuppere und schmecke und wie viel daneben ich liegen werde.
Die Farbe ist ein schönes, sattes, dunkles Bernstein. Die Nase bestätigt meine erste Vermutung, die ich aus der Farbe zog, dass ich es hier mit einem Sherrywhisky zu tun haben muss. Gleich vorweg deutliche Sherrynuancen wie dunkle Früchte, nicht zu süße Rosinen. Karamell und Vanille. Kein Rauch. Alkohol ist schön eingebunden, kein Stechen oder Menthol in der Nase. Also rein mit diesen Parametern würde ich nicht auf mehr als 46% Alkohol tippen.
Mit ein drei Tropfen Wasser tritt der intensive Sherryeinfluss ein wenig in den Hintergrund. Jetzt wird es orangefruchtiger im Vordergrund. Dann kommen Pflaumen

Geschmack
Gleich megasüß im Mund. Rosinen und dann würzig, spritzelig im Mund. Kräftiger Antritt. Sehr wärmend rinnt der Malt vom Mundraum in den Magen. Vorne bei den Zähnen und die Innenseite vom Mund werden deutlich trockener, Speichelfluss setzt ein. Doch mehr als 46%? Hm. interessant. Mit Wasser reduziert sich die Süße, die Würzigkeit und das Brennen im Mundraum nimmt auch ab.

Abgang
Die Eiche ist vorhanden, aber nicht sehr stark vertreten. Dezente Kaffeenote. Eher ein kleiner Braune mit einem Tröpfchen Milch. Am Ende bleiben noch ein wenig die Rosinen am Gaumen kleben.

Fazit
Soooo viele Malts hatte ich noch nicht im Glas. Aber Sherryfinish schmeckt mir sehr und durch mein Daily Sherry Dram Project hatte ich doch einige im Glas. Bei der Nase hätte ich in Richtung Edradour 10 SV oder dem Bunnahabhain 12 gedacht. Schöne Sherrymalts, die nicht zu alt sind und nicht zu sehr mit Sherry zugedröhnt sind. Aber beim Geschmack und Mundgefühl bin ich mir jetzt nicht mehr sicher, der Antritt war sehr kräftig, vielleicht doch über 50% Alkohol? Mit ein wenig Wasser bin ich mir sicher, dass der Tropfen hier im Glas sicher mehr als 50% hat.
Also ich vermute mal, es ist ein höher prozentiger 51%-56% iger Sherrymalt. Vielleicht was von Edradour oder was von Bunna? Gäbe es da was höher prozentiges? Irgendwie hat mich die Nase an den Bunna 12 erinnert.

Auflösung

Crown Royal Northern Harvest Rye


Whiskybase

Und weiter geht es diesmal mit einer Quick-Notes zum Crown Royal Northern Harvest Rye. Mein erster Kanadier.

Helles Gold zeigt sich im Glas. Und hell sind auch die Gerüche, die mir in die Nase steigt. Nix schweres. Richtig floral! Mit einer Zitrusfrucht und einer leichten Getreidenote mit Vanilleschote am Ende. Interessante Nase! So eine Blumenwiese, so ein Parfum, hatte ich noch nie im Glas.

Und genauso geht's im Mund weiter! Parfümierte Veilchen! Leichte fruchtige Säuerlichkeit, die gegen Ende ein wenig Walnuss bekommt. Das Veilchen wird holziger. Null Süße. Gesamt ist das Mundgefühl ein wenig wässrig.

Mein erster Kanadier und erst mein zweiter Rye. War eine interessante Erfahrung. Der Rye ist schon was eigenständiges. Interessant. Ich würde zwar im Moment immer eher zum Scotch greifen, aber es war spannend! Und dieser Blumenwiesenduft!

Sonntag, 17. November 2019

Dailuaine 19y Gordon & MacPhail


Whiskybase

Ich bin sehr gespannt auf dieses Tasting. Erstens ist dies mein erster Malt aus dem Hause des unabhängigen Abfüllers Gordon & MacPhail und es ist mein erster Dailuaine, den ich im Glas habe.

Nase & Aussehen
Von der Farbe her, könnte man fast meinen einen Riesling oder Chardonnay im Premium Snifter zu haben. Ganz wenige Legs bewegen sich sehr träge die Glaswand hinab.
Beim ersten Hineinriechen ein schönes ausgewogenes säuerlich, süßes Bouquet nach hellen Früchten, wie grüne reife Äpfel und Birnen und Wiesenblumenhonig.
Nach dem ersten Schluck werden die Früchte in der Nase reifer und auch die Süße bekommt mehr Tiefe. Vielleicht mit etwas Vanille gemischt. Etwas Getreide mischt jetzt auch mit.

Geschmack
Cremiges Mundgefühl. Leichte Süße am Anfang, zusammen mit den Fruchteinflüssen von der Nase. Danach pfeffrig, Ingwer, schön würzig. Aber nicht zu intensiv. Weiterhin schön ausgewogen die Sache. Malzig gegen Ende hin.

Abgang
Pfeffrig geht es in den Abgang hinein. Leicht bitter zum Schluss, etwas Haselnuss oder Mandelhaut. Mittellanger Abgang der dann in etwas Eiche übergeht.

Fazit
Ob es der Brennereicharakter von Dailuaine ist oder das verwendete Hogshead Fass vom Abfüller. Der Malt ist gut! Man merkt ihm seine 19 Jahre Lagerung im Fass an. Er ist ruhig, nicht aufbrausend. Die Aromen werden relaxed zur Nase und in den Mund des Genießers transportiert. Das Spiel zwischen Süße und Würze ist sowohl in der Nase als auch im Mund sehr angenehm. Einzig der Abgang hält nicht ganz mit. Da wäre etwas (mehr) Süße für meinen Geschmack passender gewesen. Aktuell gäbe es eine Großflasche um knapp € 100,- in Österreich.

Freitag, 15. November 2019

Bunnahabhain 2011 van Weese Moine


Whiskybase

Nase & im Glas:
Helles Stroh im Glas. Laut WB hat der Dram 6 jugendliche Jahre auf seinem Buckel. Das erste was meine Nase bekommt ist Schärfe. Kein Rauch. Der Alkohol mit 61.1% sticht voll in der Nase. Jetzt kommt Rauch hinterher. Krankenhaus. Durch die Schärfe des Alkohols und den Rauch komme ich nicht zu weiteren Aromen. Nach dem ersten Schluck kann ich hinter dem Rauch etwas wie grüner Apfel und Malz wahrnehmen.
Mit ein paar Tropfen Wasser geht der Alkohol zurück. Der Rauch bleibt präsent. Der Apfel(?) und das malzige, oder sind es doch eher Gewürze(?) kommen mehr zum Vorschein.

Geschmack:
Wow. Volle Lagerfeuerrauchtrönung. Dann kommt Schärfe. Aber gleich dahinter überraschend eine tolle Süße! Schön ölig ist er im Mundraum. Mit etwas Wasser ist die Schärfe fast noch deutlicher spürbar. Man muss bei diesem Malt reichlich Wasser verwenden! Dann kommt die Süße durch.

Abgang:
Gewaltig scharf rinnt er den Rachen hinunter. Der Rauch bleibt ewig im Mund. Jetzt wird er trockener. Etwas Eiche mit Speck.

Fazit:
Das ist eine Rauchbombe! Die Schärfe/Süßemix im Mund ist spannend. Mit der entsprechenden Wassermenge agiert der Tropfen deutlich süßer! Für einen Kauf einer Großflasche reicht es aber nicht, dafür ist er mir doch zu heftig.

Edradour 12y Caledonia


Whiskybase

Der Edradour 12y Caledonia ist der erste Vertreter meines Sherry Daily Dram Projects. Neben dem Highland Park 12 (den habe ich schon) wurden im Thread oft der Bunnahabhain 12y, Redbreast 12y, Glendronach 12y und auch Blair Athol 12 Flora & Fauna genannt. Und auch der Edradour 12, der sich jetzt in meinen Gläsern befindet. Genau. Gläsern. Denn ich nutze sein Tasting auch gleich, um mein neues Premium Snifter Glas mit dem klassischen Glencairn zu vergleichen. Quasi ein Test im Test. Bin schon gespannt, ob der Caledonia den nachkommenden Projektteilnehmern vorlegen kann.

Nase und Glas:
Der Caledonia ist laut Etikett „natural colour“. Alle Achtung kann ich da nur sagen! Denn er wirft ein sattes Bernstein ins Glas, dass für einen 12y wahrlich überrascht. Schön ölig schmiegt sich der Malt an den Glasrand.
Premium Snifter (PS) - tolle weiche Sherrynoten knallen einem hier in die Nase. Die 46% Alkohol merkt man überhaupt nicht. Leichte Assoziationen mit einem Cognac kommen mir ins nasale Gedächtnis. Hinter dem Sherrygeschmack nehme ich ganz leicht so etwas wie Zwetschkenmus (Pflaumen) wahr. Nach dem ersten Schluck ändert sich die Nase von Mus zu Vanille.
Ein, zwei Tropfen Wasser bringen eine vorher nicht gerochene Fruchtigkeit an den Tag.
Glencairn (GC) - hier kommt auch gleich der Sherry, jedoch mit einem leichten Stechen vom Alkohol in der Nase. Nicht viel, aber spürbar. Hinter dem Sherry rieche ich etwas wie eine Blumenwiese. Beim CG zeigen paar Tropfen Wasser in der Nase nicht so merkbare Fruchtaromen.

Geschmack:
Erster Schluck beim PS ist würzig mit einer leichten Spritzigkeit, fast schon ein wenig Pfeffrigkeit. Wenig Süße. Sherry ist dominant da - ledrig, voll. Beim zweiten Schluck wechselt auch der Antritt ein wenig am Anfang auf eine leichte Süße, die aber rasch wieder in diese Gewürznote übergeht. Pfeffrigkeit bleibt. Mit Wasser kommt mehr Süße und er wird cremiger/teigiger(?) im Mund.
Beim ersten Schluck vom Glencairn kommt es mir so vor, als würde ich gleich eine leichte Spur von Honigsüße schmecken, die dann aber auch relativ rasch in die bereits beim PS bemerkte ledrige Gewürznote übergeht. Mit Wasser wird er beim GC runder, weicher ohne aber an der Substanz zu nagen.

Abgang:
PS - die peffrige oder leicht scharfe Ingwernote ist deutlich. Dann kommt dunkle Schoki, sie wechselt dann zu einer leicht nussigen Bitterkeit, die in einem dezenten Eichengeschmack endet, der dann länger hinten haften bleibt. Mit Wasser bleibt der Abgang sehr ähnlich.
Der Abgang beim GC ist ziemlich ident, wie beim PS.

Fazit:
Die Nase im PS ist toll! Super sanft und eine Sherrybombe. Beim GC ist der Eindruck in der Nase nicht sooo weich, wie beim PS. Kräftige Sherrynote aber da fehlt die cremige Sanftheit, die ich im PS habe.
Toller Geschmack! Sherry pur! Also gegenüber dem GD 12 punktet der Caledonia für mich deutlich. Den HP 12 lässt er wie ein Formel 1 Bolide einen SUV hinter sich.

Also ich muss mich hier für den Tipp bedanken. Der ist für einen 12jährigen eine Ansage. Da bin ich gespannt, wie die anderen Kandidaten hier mithalten werden.

Mittwoch, 13. November 2019

Talisker Dark Storm


Whiskybase

Nase & im Glas:
Der dunkle Sturm von Talisker zeichnet sich durch ein sattes Dunkelgold im Glas aus. Ich habe keine Infos, wie lange der Whisky im Fass gelegen ist, aber das Fass hat deutlich Farbe abgegeben. Hoffentlich auch genug Geschmack. Angemerkt, es ist das erste Glas aus der jungfreulich geöffneten Flasche. Wenn, dann habe ich hier keinen Lagerfeuerrauch sondern eher krankenhausähnlich, phenolisch. Aber keinen aschigen Lagerfeuerrauch. Das Aroma ähnelt rauchseitig eher dem, was ich auch beim Talisker 10 immer gerochen habe.
Dahinter bekomme ich deutlich Sherryduft, kombiniert mit einer sanften süßen Note. Danach etwas pfeffriges. Ist es der Alkohol oder das pfeffrige, dass man vom Talisker kennt?
Nach dem ersten Schluck reduziert sich der Rauch, der Sherry übernimmt deutlich die Führung.

Geschmack:
Am Anfang steht der Rauch. Eher keine Süße, eher herbere Sherrynoten. Leichter Peffercatch, beim 10er hatte ich deutlich mehr die intensivere Chillischärfe im Mund. Beim zweiten Schluck wird der Pfeffer deutlicher, ein scharfer weißer ist es. Gut! Der Sherryeinfluss bleibt weiterhin eher auf der herbwürzigen Seite. Aber er ist deutlich. Wenn Süße, dann eher von der dezenten, unaufdringlichen Sorte.

Abgang:
Eher von kurzer Dauer, was den Sherry anbelangt. Ganz dezent eine dunkle Schokolade, die vom Eichenfass herrühren könnte. Und mittellang bis lange der Rauch.

Fazit:
Ausgewogen finde ich seine Kombination aus Rauch, Sherry gepaart mit der Talisker bekannten Schärfe. Da überwiegt nichts oder überladet einen anderen Part. Easy Drinking für nette laue Sommer- oder Herbstabende - sehr süffig. Oder wenn Gäste kommen, die mal,einen rauchigen Whisky kosten wollen. Da überfordert man niemanden. Der Benromach 10 hat den gefälligeren Mund und den wiedererkennungswürdigeren Abgang. Aber schlecht finde ich den Dark Storm nicht.

Redbreast 12y


Whiskybase

Nase & im Glas:
Bernsteinfarbe im Glas. Dunkles Bernstein. Schön ölig rinnen die Legs am Rand des Glases hinab. Nach ein paar Minuten offenbart sich mir eine tolle komplexe Nase! Sherry ist da, aber nicht so vordergründig, wie beim Edradour 12y Caledonia. Süße Rosinen, Vanille, Kuchen mit dunklen Früchten.

Geschmack:
Gleich beim ersten Schluck viel Vanille, cremig im Mund. Leichte Sherrynoten sind wahrnehmbar. In der Mitte würzig, Ingwer, schön kräftig. Trotz nur 40% Alkohol ist der Antritt im Mund ordentlich.

Abgang:
Am Ende wird der Mundraum trockener. Ich merke immer noch die Sherryfrüchte. Es kommt Eiche, aber dezent bis zum Ende mit einer angenehmen Bitterkeit, 70%iger Kakao. Der Abgang ist eher auf der längeren Seite.

Fazit:
Was für eine Kanone für seine 12 Jahre! Die Cremigkeit ist vom Anfang bis zum Ende da. Sherry ist hier untermalend, nicht vordergründig. Also der Redbreast gefällt mir ausnehmend gut! Toller Ire. Also das ist ein würdiger Kandidat für den Titel des Sherry Daily Drams.

Craigellachie 13y



Whiskybase

Nase & im Glas
Der 13jährige kommt mit einem hellen Goldton oder einem dunklen Heugelb ins Glas. Eine dünne Schicht mit sehr schmalen Legs belegt die Glaswand. Mir gefällt die Nase. Kräftige Ananas und Reife Birne mit einem Schub Heu kommt zuerst. Den Alkohol merkt man defacto nicht. Nachdem ersten Schluck wird die Ananas eher zu Vanille mit leichter Orangennote.

Geschmack:
Leicht öliges Mundgefühl mit einer anfänglich deutlichen Süße, die dann sofort in eine leicht pfeffrige Würze übergeht. Beim zweiten Schluck wirds malziger, weniger süß.

Abgang:
Die Würze hält kurz weiter an. Kurz ist auch etwas der restliche Abgang beim ersten Schluck. Etwas Eiche kommt noch. Leicht wärmend geht es Richtung Magen. Beim zweiten Mal kommt am Ende, ganz am Ende noch eine Bitterschokolade mit vielleicht 60-65% Kakaoanteil.

Fazit:
Von der Nase würde ich ihn zwischen den Grant 12y und dem Deanston 12y plazieren. Der Deanston hat mir noch besser gemundet. Im Mund ist er durchaus ok. Nicht spektakulär aber gut. Der Abgang ist ein wenig kurz und könnte mehr Intensität haben. Das PLV (aktuell in Österreich rund € 42,-) finde ich etwas zu hoch. Der Deanston kostet mit selbem Alkoholgehalt deutlich weniger.

Aberlour 18y


Whiskybase

Nase & Aussehen
Die Farbe ist ein sehr schönes dunkles, rötliches Bernstein. Die Nase beginnt sofort mit einer zarten, fast schon blumigen, parfümierten Note. Dieser florale Duft wird nach kurzer Zeit im Glas zu einer süßen Orange. Kein Stechen oder ähnliches von Alkohol zu bemerken - sehr gut eingebunden. Jetzt, nach weiteren Minuten der Ruhe im Glas, kommen auch Sherrydüfte zum Vorschein. Aber nicht die dunkelfruchtigen und ledrigen, sondern eher die roten hellen Früchte. Dazu ein wenig Vanille - wahrscheinlich vom Bourbonfass.

Geschmack
Spritzig und süßlich im Antritt. Zimt übernimmt kurz die Führung im Mund. Von Vanille oder der Orange, die ich in der Nase hatte, merke ich im Mund jetzt nichts mehr. Ein wenig wässrig ist das Mundgefühl.

Abgang
Das würzig, pfeffrige geht beim Abgang weiter. Danach kommt eine nicht allzu heftige Bitterkeit, eher kleiner Espresso. Jetzt ist auch ein wenig die Eiche da. Die Eiche bleibt schön länger im Mund haften.

Fazit
Die Nase ist sehr interessant. Die florale und orangige Kombo ist wirklich toll! Überraschend ist davon im Mund eher wenig zu merken. Hier übernimmt dafür ein Duo aus Gewürzen und Bitterkeit - wahrscheinlich kommt hier die Eiche mehr zum Tragen. Von der Nase her ein Großflaschenkandidat. Aber beim Mundgefühl fehlt mir etwas. Nur Würze und Bitter ist zu wenig für einen Kauf.

Dienstag, 12. November 2019

Benromach 10y


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Nase & im Glas:
Der Benromach kommt mit einem schönen Bernstein ins Glas. Zwar ist er nur 10 Jahre, aber seine Legs steuern fein ölig am Rand entlang. Das erste was mir in die Nase steigt, ist ein feiner Rauchgeruch. Keine Ohrfeige von einem extremen aschigen Lagerfeuerrauch. Eher Barbecue, aber nicht allein. Da schwingt ein wenig etwas fruchtiges schon im Hintergrund mit. Am Anfang der Nase erinnert er mich an einen intensiveren Highland Park 12. Rauch, aber nicht überwiegend und dann gleich etwas sherryfruchtiges dahinter. Wenn der Rauch nachgibt, bekomme ich Gewürze. Schöne Nase. Den Alkohol merke ich absolut nicht. Nach dem ersten Schluck wird der Geruch nach Rauch in der Nase weniger, habe mich offenbar daran gewöhnt.

Geschmack:
Sehr süffig im Mund, weniger ölig. Prickelnder (eher geräucherter Ingwer statt Pfeffer), schön würziger und zu gleich rauchiger Geschmack im Mundraum. Danach habe ich wieder den Sherry.

Abgang:
Uhh. Der ist gut! Schöne, dezente Sherrynote am Ende mit Eiche und der Rauch bleibt schön lange im Mund. Auch die Gewürze sind noch da.

Fazit:
Also der ist sicher toll zu und nach einem guten Barbecue mit Freunden und Familie, wenn die Steaks am Grill liegen. Der ist wirklich gut! 10 Jahre? Echt? Na dann dauert es nicht so lange, bis Benromach wieder Nachschub hat. Also der steht auf der Liste.

Montag, 11. November 2019

Glenmorangie 10y - The Original


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Der absolute Einsteiger-Malt. Die Einsteigerflasche in die Core-Range von Glenmorangie. Sollte auch ein angenehmer Sommer-Whisky sein. Mal sehen.

Nase & im Glas:
Trotzdem er gefärbt ist, ist die Farbe ein sehr helles Goldgelb. In der Nase sehr helle maritime Früchte. Wie Zitrone, gepaart mit Vanille. Nach dem ersten Schluck schleicht sich auch ein floraler Duft zur Nase hinzu.

Geschmack:
Am Anfang gleich ein wenig Süße, auch hier ist eine schöne Vanille zu bemerken. Dann kommt Malz. Da sticht nichts, da ist nix scharf. Ganz sanft und weich.

Abgang:
Die schöne leckere Malznote endet in einen mittellangen Abgang mit ein wenig Eiche.

Fazit:
Der meistverkaufte Single Malt in Schottland. Die Schotten müssen es eigentlich wissen. Viel ist nicht da, aber das ist durchaus angenehm. Ein sehr sanfter, ruhiger Malt. Für den Sommer sicherlich eine gute Alternative.

Sonntag, 10. November 2019

The Arran 14y


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Nase & im Glas:
Wie beim vorhin probierten Knockando 21 Master Reserve sind hier sowohl Sherry- als auch Bourbonfässer zum Einsatz gekommen. Wenn es stimmt, dann war das Verhältnis 20:80 zu Gunsten des Bourbons. Das spiegelt sich auch bei der Farbe wieder. Ein schönes helles Gold ist es geworden. Ich hab vom Arran bis jetzt den 18er sowie den Amarone und den Côte-Rôtie verkostet und ich finde bei der Nase des 14y sofort die Arran Note. Der erste Eindruck in der Nase ist vor allem bei den beiden Cask Finishes sehr ähnlich. Eine hellfruchtige Note mit einer deutlichen Malzigkeit im Vordergrund mit einem Hauch von einer floralen Note, fast schon Parfum. Das hab ich vor allem beim Amarone und dem Côte-Rôtie so empfunden. Am Anfang kriege ich den Alkohol etwas mehr in die Nase, aber ansonsten ein harmonisches Geruchsbild.

Geschmack:
Gleich zu Anfang bekomme ich eine satte Süße in den Mund, gefolgt von einer Birnenfrucht. Schön! Dann kommt was scharf pfeffriges. Aber nicht schlecht. Beim zweiten Schluck verbindet sich die Süße am Anfang noch mit einer spritzigen Fruchtnote.

Abgang:
In dieser Art gehts Richtung Ende. Eiche kommt hinzu. Aber nicht heftig, eher dezent bleibt sie im Mund stehen. Mit der Eiche kommt ein wenig dunkler Espresso. Nach dem ersten Versuch wird die Eiche und die bittere Note stärker ohne zu intensiv zu werden.

Fazit:
Er gefällt mir. Eine schöne Arran Note in der Nase und im Mund dann eine tolle Kombi von Süße und pfeffrige Würzigkeit und gegen Ende hin in Eichen/Espresso-Variation endet. Ich werde noch zum Arran-Fan. Im Vergleich zum vorigen Knockando hat dieser 14jährige Ecken und Kanten! Schmeckt mir!

Aberfeldy 21y



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Nase & Aussehen
Der erste Aberfeldy und gleich der 21jährige. Bin gespannt. Die Farbe im Snifter ist ein dunkles Strohgold. Ganz langsam bilden sich aus dem öligen Rand am Glas dicke Legs, die gemächlich nach unten steuern.
Ok. Interessant. Parfümierte Seife, die nach Blumenwiese duftet. Klassische Sherrynoten habe ich am Anfang überhaupt nicht in der Nase.  Der Alkohol ist überhaupt nicht stechend im Vordergrund, da kann man seine Nase richtig tief ins Glas stecken und da brennt nichts in selbiger.
Nach der Blumenwiese kommen erste Früchte. Rote reife Äpfel sind es im Vordergrund, dahinter verbirgt sich eine Süße. Jetzt bewegt sich die Blumenwiese hin zur Heideassoziation, ähnlich dem, wie ich es beim HP 12 und auch ein wenig beim Glen Garioch 12y in der Nase hatte.
Nach dem ersten Schluck glaube ich auch in der Nase eine sehr, sehr leichte Rauchnote zu haben. Dahinter erscheinen jetzt mehr die Orangennoten, dies könnte der Sherryfasseinfluss sein.

Geschmack
Schönes erstes öliges Mundgefühl. Zu Beginn eine Süße, die Heide schwingt von der Nase mit. Dann kommt eine pfeffrige Würzigkeit die in Eiche endet. Vorne bei den Zähnen wird der Mund etwas trockener.  Beim darauffolgenden Schluck habe ich den Rauch auch hier, ein ausgewogenes Mundgefühl zwischen Süße und Würzigkeit.

Abgang
Die Eiche, die ich am Ende im Mund hatte, bewegt sich auch am Gaumen hinunter. Ganz am Ende hin habe ich das Gefühl, ein wenig Rauch zu merken. Kann das sein? Jetzt beim zweiten Mal kommt am Schluss noch eine zarte Bitterschokolade nach, die etwas länger anhält.

Fazit
Der Rauch überrascht mich etwas. Hätte ich nicht gedacht. Die Nase ist komplex und sehr schön. Im Mund hätten vielleicht das eine oder andere Prozent an Alkohol sicher gut getan. Trotzdem ist er gut. Ein Kandidat für eine Flasche wird er jedoch zu dem aktuellen Preis nicht sein.

Blanton‘s Gold Edition



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Ein Sample vom Bourbon Blanton‘s Gold Edition mit 51,5% Alkoholvolumen steht hier vor mir.

Nase & im Glas
Farbe im Glas ist ein unglaubliches Orangegold. Und die Farbe ist auch in der Programm, als hätte man den Alkohol mit einem Orangensaftkonzentrat gemischt. Mega, was da in der Nase ist. Wow. Die 51,5% stechen mir am Anfang zwar leicht in der Nase, aber nach ein paar Minuten Ruhezeit, verflüchtigt sich die erste Schärfe des Alkohols. Hinter der Orange scheint auch Vanille geparkt zu sein. Sonstige Eichennoten kann ich keine erriechen.

Geschmack & Abgang
Im Mund startet er erstmals scharf, mit einer gewissen Süße, geile Gewürze kommen nach. Am Ende kommt dann doch ein wenig Eiche, die durch den Alkohol schön lange anhält. Wenn der Bourbon schon weg ist, bleibt noch ewig ein Orangengeschmack hängen.

Wasserzugabe
Nach Hinzugabe von ein wenig Wasser klingt die Schärfe in der Nase merklich ab. Hinter der Orange glaube ich etwas florales zu erkennen. Die Nase ist wirklich wunderbar komplex. Ich könnt die ganze Zeit meinen Rüssel ins Glas tauchen. Toll!

Im Mund ist ebenfalls die erste Schärfe weg und wird durch noch mehr Gewürze und Orange erweitert. Speichelfluss. Ganz, ganz leichte Eiche am Ende.

Also der Bourbon ist sicherlich auch für Single Malt Fans ein Must try!

Freitag, 8. November 2019

Aberlour 12y Non Chill-Filtered


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Dieser 12jährige ist mein erster Aberlour, den ich im Glas habe. Ich freue mich schon darauf.

Nase & im Glas:
Schönes sattes Gold leuchtet mir im Glas entgegen. Starke Schlierenbildung am Premium Sniffer. Die erste Nase erlebt ein leichtes Stechen der 48%. Sherry ist dahinter aber bereits deutlich zu erkennen. Ich geb ihm noch ein wenig Zeit.
Jetzt legt sich eine schöne saftige Orange über die Sherrynote. Und Vanille drückt nun auch in die Nase. Der Alkohol hat sich zwar deutlich abgeschwächt, aber komplett weg ist er nach ca. 10 Minuten noch nicht. Süße wie Fruchtzucker oder Karamell kann ich keine feststellen.

Geschmack:
Ein sehr netter cremiger und zugleich fruchtiger aber nicht süßer erster Antritt. Mhm. Volle Milchschokolade mit einer gewissen Ingerwürze folgt beim nächsten Schluck. Irgendwie ist mir der Sherry abhanden gekommen. Der Alkohol ist nun kaum mehr wahrzunehmen. Der Mundraum wird kurzntrocken, danach kommt Speichelfluss. Er schmeckt gut, eigentlich sehr gut.

Abgang:
Sehr schöner malziger Abtritt, bei dem der im Geschmack gefundene Ingwer weiter zu finden ist. Danach geht es in eine feine Eiche über und bleibt. Mittellang bis langer Abgang. Beim „auf Widersehen“ kommt noch einmal eine kurze herb bittere Note - Espresso ohne Zucker und Milch - zum Vorschein. Lecker!

Fazit:
Tolle Nase. Sie erinnert mich ein wenig an den Glenlivet 18 mit der schönen Orange. Jedoch war beim Glenlivet der Alkohol weniger stechend in der Nase. Aber mit seinem PLV (ca € 40,- aktuell) ist er schon ein toller Malt. Der Caledonia ist mit sicherlich der sherrylastigere der beiden. Aber der 12y von Aberlour ist mit seinem günstigeren Preis ein gefährlicher Kontrahent.

The Glenlivet 18y


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Eine wirklich schöne dunkle Flüssigkeit liegt im Glencairnglas. Nach dem ersten Schwenken des Malts bilden sich zahlreiche ölige Schlieren an den Rändern des Glases.

Nase:
Was für eine Nase! Neben einer sehr schönen runden Sherrynote mit dunklen Früchten erkenne ich am Anfang gleich süße reife Orangen, die sich durch die ganze Nase ziehen. Der Alkohol von 43% sticht absolut nicht in der Nase.

Mund:
Am Anfang kommt nach der ersten Alkoholnote sofort wieder eine Süße, die in Fruchtigkeit überleitet. Sowohl Orangen wie auch die Sherryfrüchte sind zu schmecken. Leichte Eiche im Mund zu spüren. Für 18 Jahre aber überraschend dezent. Überhaupt ist der Mund sehr weich und ausgewogen.

Abgang:
Der Abgang startet mit einer angenehmen weichen Malzigkeit. Die Orange ist immer noch präsent. Am Ende ein kurzer Anflug von Eiche, der aber relativ rasch wieder verfliegt. Danach bleibt ein Hauch der Sherrynote im Rachen haften.

Fazit:
Der Glenlivet 18y ist ein wirklich runder Sherry Malt mit einer tollen Nase. Er schmeichelt sich von der Nase in den Mund. Er gefällt mir besser als der 18y Knockando. Im Vergleich zum Allardice hat der Glenlivet sicher weniger der alt ehrwürdigen schweren Sherrynoten zu bieten. Aber dafür ist er weniger herb gegen Ende hin. Weniger Eiche. Mir schmeckte er sehr gut und das wird nicht das letzte Dram gewesen sein.

Highland Park 12y


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Einer meiner ersten Flaschen, die ich mir gekauft hatte. Noch bevor ich mich intensiver mit der Materie Whisky und Single Malts auseinander gesetzt hatte.

Farbe:
Ein heller, rötlicher Goldton im Glas. Relativ rasch rinnen die Legs am Glasrand herunter.

Nase:
Äußerst dezenter Rauch. Ich nehme ich nur ganz leicht war. Es ist eher metallisch statt Lagerfeuer oder Krankenhausduft. Lagerfeuerrauch, wie ich in einigen Tastings gelesen habe, kann ich leider nicht ausmachen. Oberhalb von der angenehmen aber leichten Sherrynote liegt etwas wie Citrus mit leichter metallischer Nuance. Nachdem zweiten Schluck merke ich keinen Rauch mehr, dafür eine Süße und mehr vom Sherry.

Mund:
Erster Antritt kommt mit einer schönen süßen Karamellnote. Sherryfrüchte am Gaumen. Danach Malz. Rauch habe ich nicht. Die karamellisierte Sherrynote wird mit dem zweiten Schluck kräftiger!

Abgang:
Am Schluss kommt die Eiche mit einer leichten Bitterkeit und einem Hauch von Rauch. Der Malz ergänzt gut den Schluss. Nicht unangenehm.

Fazit:
Leichter Sherry-Malt mit äußerst dezentem Rauch, den ich vor allem am Ende - hier aber schön lange - wahrnehme. Ein wenig mehr Alkohol würde ihm sicher gut tun.
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